Meine Familie und ich sind aus dem Urlaub zurück und wir alle können sagen: Es war richtig schön! Vergangenes Jahr nach unserem Urlaub befragt antworteten wir: Ach, ja, na, hm, anstrengend und geregnet hat es auch.... Da verbrachten wir nämlich unseren Urlaub zeltend in Normandie und Bretagne. Mit einem Jugendlichen, einem fast Jugendlichen, einer Vierjährigen und einem knapp Zweijährigen, der noch gestillt werden wollte hielt sich die Entspannung, vor allem wenn wir bei Regenwetter Zuflucht im 6 qm großen Vorzelt suchten, in Grenzen. Noch voll unter Eindruck dieses Urlaubes stehend, suchten wir ganz früh im Jahr unseres diesjähriges Urlaubsziel aus. Warm!!!! sollte es sein und
kein Zelt bitte. So fanden wir ein herrliches Ferienhaus, direkt an der Adria-Küste in Kroatien. Am Hang klebend, zwischen Pinien und Olivenbäumen, hatte man den Eindruck direkt über dem Meer zu schweben. Ein paar Stufen führten zum Strand hinab. Für mich wurde ein Traum wahr: Meerblick rings herum. Manchmal musste ich mich erst besinnen. Nein, ich bin nicht in einer Postkarte, sondern schaue nur aus dem Clo-Fenster.
Tageshöchsttemperaturen von 36,5 C° ließen uns ganz schön ins Schwitzen kommen, so dass wir uns nicht viel von Haus und Strand weg bewegt haben. Die Jungs haben geschnorchelt und allerei Getier aus den Meerestiefen nach oben befördert. Fräulein Wackelzahn war nicht aus dem Wasser zu bekommen und das kleinste Kind thronte mit Mama im Schatten auf der Decke. Irgendwann haben wir uns dem dortigen Lebensrhythmus angepasst: Vormittags am Wasser, mittags ein leichtes Mahl, dann eine ausgiebige Siesta, am späten Nachmittag noch mal an den Strand und am späten Abend wurde richtig gegessen und auf ein laues Abendlüftchen gewartet. Die nächtliche "Tiefst"-Temperatur betrug 29 C°, so dass wir noch nachts um 1 Uhr beim Kartenspiel unter die Außendusche huschten. Das Haus hatte übrigens
keine Klimaanlage... . Da wir in der Hitze alle leicht lethargisch waren, hielt sich selbst der sonst übliche Kleinkrieg zwischen Eltern und großen Kindern in Grenzen. Drei Bücher habe ich gelesen, wobei ich noch recht anspruchsvoll gestartet bin mit
"Adam und Evelyn" von Ingo Schulze. Ein sehr lesenswerter Roman der in Ungarn im Sommer 1989 spielt und von einem jungen Paar erzählt, Adam ist übrigens
Damenmaßschneider, was der DDR den Rücken kehrt und dabei viel zurück lässt und Neues findet. Meine weitere Buchauswahl für den Urlaub blieb dann im Koffer und ich bediente mich aus der "Ferienhaus-Bibliothek". Dieser völlig entschleunigte Urlaub schrie nach leichter Kost in Form von Krimi und Historienroman. Das muss eben auch mal sein! Nur stricken ging gar nicht, weil mich diese Ärmel zur Weißglut brachten und ich hauptsächlich auftrennte und nur nebensächlich strickte. Außerdem war ja diese ganze Maschenzählerei viel zu anstrengend....Dafür war die Hin- und Rückfahrt nicht ganz so furchtbar, wie befürchtet, da wir jeweils zwei Zwischenübernachtungen einlegten. Unter anderem in Österreich, in Graz. Sehr, sehr nett, die Österreicher, liebe Grüße ;-).
Jetzt nun wieder Zuhause steht alles im Zeichen der großen Ereignisse, die uns erwarten: Kindergeburtstag, Schulwechsel und der absolute Höhepunkt; Fräulein Wackelzahns Einschulung! Bis dahin will ich mein
Fadenwirrwar-Kleid tragbar machen und für meine kleine Mademoiselle ein schönes Kleid nähen. Na dann, auf gehts!