Schon eine ganze Weile lag in meinem Schrank das aussortierte Lieblings-Freizeithemd meines Mannes. Am Wochenende habe ich es mir spontan gegriffen, um daraus ein Hemd für den kleinen Rumpel zu nähen.
Der Stoff, ein recht kräftiger, gewebter Baumwollstoff, war schon etwas ausgeblichen, so dass ich ihn von der linken Seite verarbeitete. Die ehemalige Brusttasche befindet sich jetzt in Kleinkinderhändehöhe und ist schön geräumig um allerlei Kram darin zu verstauen.
Ein schöner Jungenhemdschnitt wie ich finde und unkompliziert zu nähen. Den Schnitt nähte ich schon einmal, zum Nachschauen bitte hier klicken.
Schnitt:
Nr. 19 Happy Madras Karohemd
aus der Ottobre 3/2012
Montag, 13. Mai 2013
Mittwoch, 8. Mai 2013
Me Made Mittwoch - Im Jerseyblazer
Schon eine Weile halte ich Ausschau nach einer schönen leichten Jacke für die warme Jahreszeit. Beim Gang durch die Geschäfte hat mir bislang nichts so richtig gut gefallen. Doch dann erinnerte ich mich, dass mir beim Durchblättern der Ottobre ein Blazer gut gefiel. Ein noch im Winter bei Stoff & Stil bestellter dicker Jersey lag bereit und war wie gemacht für den Blazer.
Heute war es so ein warmer, sonniger Tag, dass ich den Blazer nur am Morgen trug als ich Frl. Wackelzahn zur Schule chauffierte. Schon wenig später, als ich mit dem Rumpel auf dem Fahrrad unterwegs zum Kinderarzt war, musste der Blazer zuhause bleiben. Schade eigentlich, denn ich bin sehr zufrieden, mit der Passform, dem Schnitt und überhaupt. Sehr gut gefallen mir die Raglanärmel mit den Schulterabnähern.
Die Knöpfe finde ich ganz bezaubernd, sie habe ich in Pankow in dem kleinen Kurzwarenladen in der Breiten Straße erstanden. Wegen der Enge des Ladens muss die Kundin über den Verkaufstresen hinweg auf die Knöpfe starren und versuchen in einer Vielzahl die Richtigen zu entdecken. Dank des kleinen Stoffstückchens, das ich der Verkäuferin reichte, suchte sie mir die Knöpfe heraus. Danke nochmal, wer weiss, ob ich sie selbst auch auserkoren hätte. Die Webbänder auf den Taschen sind tatsächlin gewebt und aus Baumwolle. Bislang verschönerten sie zwei Armstulpen, die ich mir vor vielen Jahren in Friedrichshain in einem kleinen Lädchen in der Wühlischstraße kaufte. Die Armstulpen waren wohl mal ausgediente Pulloverärmel oder gar Socken gewesen, auf die Jemand liebevoll mit der Hand das Webband aufgenäht hat. Genau diese Armstulpen trug ich an dem Abend vor acht Jahren, als ich meinen Mann in der Kalkscheune bei der "Schönen Party" kennen lernte. Dieses kleine Detail bedeutet mir also viel. Und es war eine ganz schöne Frickelei die Dinger an die Taschen zu bekommen, weil mir die Idee erst kam, als die Taschen schon angenäht waren. Ich bin ganz zuversichtlich, dass sich die Arbeit gelohnt hat und die Jacke viel getragen wird. Genäht hat sie sich recht einfach und ich musste keine Änderungen vornehmen.
Ach, der Rock ist auch selbstgenäht. Wer mehr zu ihm erfahren will, kann hier klicken.
Schnitt:
Ottobre 2/2013, Nr. 12 Dark Chocolate Jerseyblazer
Wie immer am Mittwoch können sich alle Hobby-Schneider in selbst genähten Klamotten hier versammeln. Vielen Dank an Meike, die heutige Gastgeberin.
Mittwoch, 17. April 2013
Me Made Mittwoch - Der Küchengardinen-Rock
Ich will es ganz kurz machen. Eigentlich war für den heutigen Tag etwas Anderes geplant, aber die zwei Kleinen sind trotz, oder wegen des schönen Frühlingswetters krank. Es wird um die Wette gehustet und ich bin im Nasenputz-Dauereinsatz. Wie gut, dass ich schon gestern die Fotos für meinen heutigen MMM-Beitrag gemacht habe.
Erst einmal was zum Stoff: Meine Oma, die auch immer viel genäht hat, gab mir vor einiger Zeit einen Koffer mit alten Stoffen. Darin befand sich auch dieser organge, grau, geblümte Stoff, der es mir sofort angetan hatte. Er ist ziemlich dünn und ich vermute, dass etliche Meter dieses Stoffes in den 70er Jahren zu Küchengardinen verarbeitet wurden.
Auf jeden Fall ist der Rock ein "Hinkucker" geworden. Als Schnitt habe ich einfach das Rockteil des Stoff & Stil-Kleides genommen, oben 15 cm abgezogen und ein dehnbares Bündchen dran genäht. Für mich ist ein unkomplizierter, bequemer Alltagsrock entstanden. Genau richtig um heute kleine Schnupfnasen zu verarzten und ein bisschen im Garten zu wühlen.
Alle anderen MMM-Beiträge werden heute von Julia (Dankeschön!) präsentiert.
Erst einmal was zum Stoff: Meine Oma, die auch immer viel genäht hat, gab mir vor einiger Zeit einen Koffer mit alten Stoffen. Darin befand sich auch dieser organge, grau, geblümte Stoff, der es mir sofort angetan hatte. Er ist ziemlich dünn und ich vermute, dass etliche Meter dieses Stoffes in den 70er Jahren zu Küchengardinen verarbeitet wurden.
Auf jeden Fall ist der Rock ein "Hinkucker" geworden. Als Schnitt habe ich einfach das Rockteil des Stoff & Stil-Kleides genommen, oben 15 cm abgezogen und ein dehnbares Bündchen dran genäht. Für mich ist ein unkomplizierter, bequemer Alltagsrock entstanden. Genau richtig um heute kleine Schnupfnasen zu verarzten und ein bisschen im Garten zu wühlen.
Alle anderen MMM-Beiträge werden heute von Julia (Dankeschön!) präsentiert.
Dienstag, 16. April 2013
Fräuleins Freundin
Fräulein Wackelzahn ist ja nun schon seit sieben Monaten ein Schulmädchen. Das, was wir vor einem Jahr um diese Zeit durchlebten, nämlich die Suche nach der passenden Schule, beschäftigt nun auch wieder viele Familien. Ich erinnere mich noch genau an das viele Abwägen und Grübeln. Bei uns ging es sogar so weit, dass wir eine Liste mit Pro und Contra erstellten und die Kriterien auch noch unterschiedlich gewichteten. Das war ein Variante, sich der Schulfrage analytisch und sachlich zu nähern. Letztendlich war es das Bauchgefühl, was siegte trotz einiger "Minuspunkte". Hier habe ich schon mal darüber geschrieben. Das Schulmädchen und ihre Eltern sind sehr glücklich mit der Wahl der Schule, für unsere Familie passt sie. Und das ist glaube ich, der Punkt: Es gibt nicht DIE ideale, perfekte Schule. Es gibt nur die passende Schule für das Kind und die Familie. Ich möchte allen raten, hört auf euer Bauchgefühl und achtet darauf, was euch wichtig ist.
Das Schulmädchen fährt seit kurzem einmal monatlich mit ihrer Lerngruppe in die Bibliothek. An diesem Tag muss sie dann die zuvor ausgeliehnen Bücher mitnehmen und ihren Bibliotheksausweis. Und das war das Stichwort: Wo stecke ich nur den Ausweis hin, damit das Kind ihn auch schnell bei der Hand hat, ohne lange rumsuchen zu müssen. Ein Brustbeutel muss her, ja das wäre praktisch. Gesagt getan und die paar Läden in unsere Nähe abgeklappert, die so einen Brustbeutel in ihrem Sortiment haben könnten. Da mir nichts so recht gefiel, verwarf ich den Plan einen zu kaufen und beschloss: Dann nähe ich ebend einen.
Das Schulmädchen fährt seit kurzem einmal monatlich mit ihrer Lerngruppe in die Bibliothek. An diesem Tag muss sie dann die zuvor ausgeliehnen Bücher mitnehmen und ihren Bibliotheksausweis. Und das war das Stichwort: Wo stecke ich nur den Ausweis hin, damit das Kind ihn auch schnell bei der Hand hat, ohne lange rumsuchen zu müssen. Ein Brustbeutel muss her, ja das wäre praktisch. Gesagt getan und die paar Läden in unsere Nähe abgeklappert, die so einen Brustbeutel in ihrem Sortiment haben könnten. Da mir nichts so recht gefiel, verwarf ich den Plan einen zu kaufen und beschloss: Dann nähe ich ebend einen.
Genäht habe ich das Täschchen nach dem FREEbook "Fräuleins Freundin" von Daniela Reich, zu finden bei Farbenmix. Mir hat es Spass gemacht nach langer Zeit mal wieder so etwas Kleines zu nähen, wie in den Anfangszeiten meiner Nähleidenschaft. Und das Beste ist, ich habe ein paar neue Kniffe und Tricks zur Schrägbandeinfassung gelernt, ziemlich clever die Idee mit den Büroklammern...
Außerdem ist es eine nette Art, der Stoffresteverwertung und eine schöne sowie nützliche Kleinigkeit zum Verschenken.
Noch mehr Kreatives könnt ihr hier entdecken.
Montag, 15. April 2013
Der Frühling gibt alles, als wolle er sein verspätetes Erscheinen entschuldigen. Die Sonne scheint ins Haus und offenbart staubige Ecken und wintertrübe Fenster.
Wir erfreuen uns an jeder kleinen Blüte, die wir entdecken und haben am Wochenende die ersten Arbeiten im Garten begonnen. Plötzlich sind die Winterschuhe viel zu warm und es müssen dringend neue Schuhe für kleine Füße her. Kann ich es wohl wagen, die Winterjacken zu waschen und weg zu räumen?
Der große Sohn schreibt in dieser Woche seine Abschlussprüfungen in Mathematik und Deutsch. Er darf sich im Vergleich zum Halbjahreszeugnis nicht verschlechtern, um den bereits zugesagten Schulplatz an der Fachoberschule für Soziales zu bekommen. Wir hoffen alle sehr, dass es gut geht. Fast täglich übt er gemeinsam mit seinem Opa Mathe. Ein wahrer Segen sind Oma und Opa für unsere Familie.
Der kleine Rumpel hat gerade eine unlustige Phase, was das in den Kindergartengehen betrifft. Morgens braucht er lange Kuscheleinheiten um los lassen zu können und noch hat er keinen richtigen "Freund" gefunden, zu dem es ihn beim Start eines Kindergartentages zieht.
Die Osterhasen schauen ganz traurig drein, wenn sie nicht bald in der Sonne schmelzen, werden sie wohl irgendwann geraspelt im Kuchen verschwinden. Die Kinder schenken ihnen jedenfalls keine Aufmerksamkeit.
Wir erfreuen uns an jeder kleinen Blüte, die wir entdecken und haben am Wochenende die ersten Arbeiten im Garten begonnen. Plötzlich sind die Winterschuhe viel zu warm und es müssen dringend neue Schuhe für kleine Füße her. Kann ich es wohl wagen, die Winterjacken zu waschen und weg zu räumen?
Der große Sohn schreibt in dieser Woche seine Abschlussprüfungen in Mathematik und Deutsch. Er darf sich im Vergleich zum Halbjahreszeugnis nicht verschlechtern, um den bereits zugesagten Schulplatz an der Fachoberschule für Soziales zu bekommen. Wir hoffen alle sehr, dass es gut geht. Fast täglich übt er gemeinsam mit seinem Opa Mathe. Ein wahrer Segen sind Oma und Opa für unsere Familie.
Der kleine Rumpel hat gerade eine unlustige Phase, was das in den Kindergartengehen betrifft. Morgens braucht er lange Kuscheleinheiten um los lassen zu können und noch hat er keinen richtigen "Freund" gefunden, zu dem es ihn beim Start eines Kindergartentages zieht.
Die Osterhasen schauen ganz traurig drein, wenn sie nicht bald in der Sonne schmelzen, werden sie wohl irgendwann geraspelt im Kuchen verschwinden. Die Kinder schenken ihnen jedenfalls keine Aufmerksamkeit.
Freitag, 12. April 2013
Familienzeit
Ein Familienurlaub an der Nordsee liegt hinter uns. Wir sind hier gelebte Wiedervereinigung von Ost und West. Das bringt einige kulturelle Unterschiede mit sich und den Umstand, dass die Familie meines Mannes weit weg von uns lebt. Da wir mit vier Kindern nicht mal eben so 700 km zum Sonntagskaffee bei Oma und Opa vorbei fahren können, sehen wir uns nicht sehr oft. Aber wir haben für uns eine Möglichkeit gefunden, Nähe entstehen zu lassen. Es ist das dritte Osterfest, das wir gemeinsam als Großfamilie verbringen als Oma, Opa, Tante, Nichte, Cousine, Vater, Mutter, Schwiegereltern, Schwiegerkinder, Enkel, Kinder, Bruder, Schwester, Schwager. Wir haben zwei Ferienhäuser gemietet und unsere Zeit miteinander geteilt. Das ist ein intensives Erleben, ein Teilhaben, ein Miteinander. Es war eine schöne Woche, die wir erlebten. Wir haben gelacht, gealbert, viel gegessen, waren schwimmen, spazieren, haben vorgelesen, gespielt, selbst gelesen, viel erzählt, gekocht, waren aber auch mal genervt, haben gefroren, sind Fahrrad gefahren. Mich freut es, dass die zwei Kleinen ganz ohne Scheu auf die väterliche Verwandtschaft zugehen, so als hätten sie sich erst kürzlich gesehen. Und was für mich noch ganz besonders schön war, dass wir am Abend die kleinen Kinder gemeinsam ins Bett bringen konnten. Hinter uns liegen Monate, in denen der Papa wochentags abwesend war. Der Osterurlaub lag auch am Ende dieser anstrengenden Zeit. Jetzt ist mein Mann wieder in Berlin und auch wenn er nicht jeden Abend zur Bettgehzeit daheim ist, fällt doch eine riesen Anspannung von uns. Die zwei Kleinen haben Papa regelrecht aufgesaugt, bis ihr Pegel wieder auf normal stand.
Montag, 25. März 2013
Und, wie war dein Wochenende?
Schön! So gefällt mir der Winter. Die klare, kalte Luft macht den Kopf frei und der strahlende Sonnenschein gute Laune. Mit den zwei Kleinen haben wir einen Ausflug nach Lanke, an den Hellsee gemacht. Das tat so gut, die wärmende Sonne im Gesicht zu spüren und die rotbackigen Kleinen in ihrer Ausgelassenheit gemeinsam mit dem Ehemann zu genießen.
Es ist noch nicht lange her, dass wir aus der Bibliothek den "Traumzauberbaum" ausgeliehen haben. Das Schulmädchen ist sofort in den Sog der Geschichtenlieder geraten. Der sprechende Baum und die zwei kleinen Waldgeister haben es ihr angetan. Am Sonntagnachmittag, als das Schulmädchen an einem Bild vom Traumzauberbaum malte, erzählte ich ihr, dass ich als kleines Mädchen auch in diesen Geschichtenliedern versunken bin. Noch heute kann ich viele Texte auswendig und es ist ein schönes, komisches Gefühl, wenn das kleine Mädchen die vertrauten Lieder vor sich hin trällert. Wir schauten uns gerade meine alten Schallplatten an, als die großen Jungs vom Papa-Wochenende nachhause kamen und uns erzählten, dass Reinhard Lakomy an diesem Wochenende gestorben ist. Das stimmt mich traurig und gleichzeitig freut es mich, dass diese Schätze an Kinderliedern weiterleben und über seinen Tod hinaus Kinder in eine fantastische Welt entführen.
Es ist noch nicht lange her, dass wir aus der Bibliothek den "Traumzauberbaum" ausgeliehen haben. Das Schulmädchen ist sofort in den Sog der Geschichtenlieder geraten. Der sprechende Baum und die zwei kleinen Waldgeister haben es ihr angetan. Am Sonntagnachmittag, als das Schulmädchen an einem Bild vom Traumzauberbaum malte, erzählte ich ihr, dass ich als kleines Mädchen auch in diesen Geschichtenliedern versunken bin. Noch heute kann ich viele Texte auswendig und es ist ein schönes, komisches Gefühl, wenn das kleine Mädchen die vertrauten Lieder vor sich hin trällert. Wir schauten uns gerade meine alten Schallplatten an, als die großen Jungs vom Papa-Wochenende nachhause kamen und uns erzählten, dass Reinhard Lakomy an diesem Wochenende gestorben ist. Das stimmt mich traurig und gleichzeitig freut es mich, dass diese Schätze an Kinderliedern weiterleben und über seinen Tod hinaus Kinder in eine fantastische Welt entführen.
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