Mittwoch, 7. März 2012

Mensch, Butterick 5030, Du schaffst mich!


Also, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, dass es mir Butterick 5030 so schwer machen würde. Im Folgenden versuche ich zu analysieren, natürlich ohne die Fehler bei mir zu suchen, woran es liegt, dass es einfach nicht flutscht. Der Schnitt gefiel mir auf Anhieb, vor allem das weit schwingende Rockteil. Wickelkleider haben so etwas Feminines, wie ich finde.
Jetzt nur keinen Fehler machen, dachte ich, und besorgte mir preiswerten Stoff für ein Probekleid. Dazu war ich auf den Tipp einer Freundin hin bei Kumasch, ein Stoffladen, wenn man dies so nennen kann, der sich schwer zugänglich und leicht zu übersehen,  auf der S-Bahn-Brücke Greifswalder Straße befindet. Schon von weiten grüßt ein vom jahrelangem Flattern im Wind verwittertes Banner, die vor Vorfreude heraneilende Kundin. Die Geschäftsräume befinden sich in ehemaligen Bahngebäuden, uralte Werkstatthallen würde ich sagen. Sie sind vom Boden bis zur Decke mit Stoffen gefüllt. Und wenn man nicht gerade so wie ich, mit Kleinkind im Schlepptau, sowie der Gewissheit, dass ein weiteres kleines Kind sehnsüchtig bei Oma und Opa auf die Rückkehr der Mama wartet, unterwegs ist, wird man dort bestimmt fündig. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, wie das Stoffangebot auf dem Markt am Maybachufer, nur etwas chaotischer. Das Preisniveau kommt auch in etwa hin. Mein Begehr bestand in einem halbwegs akzeptablem Jersey (auch der Stoff für ein Probekleid sollte ansatzweise ansehnlich sein, sonst sinkt die Motivation beim Nähen bei mir gleich Null.) Nachdem das Kleinkind und ich uns an den vom total netten türkischen Verkäufer verteilten Köfte satt gegessen  hatten, raffte ich den hier an der Puppe zu bewundernden Jersey (1m für 5 Euro) an mich. Den Laden verließ ich eilenden Schrittes mit weiteren in einer Tüte verpachten Köfte als Wegzehrung.


So, jetzt zum eigentlichen Problem! Alles zugeschnitten und zusammen gesteckt, der Schneiderpuppe übergestülpt, sah das Ganze schon mal viel versprechend aus! Ja, ja bis ich zum Ausschnitt kam und dem Halsband und dem Bandbeleg. Da verließen sie mich. Es war einfach der Wurm drin, ich wusste nicht, was gemeint war. Nun bereute ich es auch, dass ich auf die, auf dem Schnittmuster befindlichen großen und kleinen Punkte,  beim Übetragen großzügig verzichtet hatte. Wäre es mir dann schon eher aufgefallen, dass hier etwas schief läuft?


Nach gefühlten 20 mal Auftrennen und zwei Nächten, die ich mir damit um die Ohren schlug, meine ich begriffen zu haben, wie es zu sein hat. Nur ist das Ergebnis bisher alles andere als befriedigend. Ich bin gefrustet und will, dass das Kleid noch was wird! Auch wenn es nur ein Probekleid ist.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Übrigens habe ich gesehen, dass Melleni von *talentfreischön* heute beim me made Mittwoch eben dieses Butterick 5030, allerdings mit der Kragenvariante und ohne  Ausschnitt mit Bandbeleg, präsentiert. Ach, ob ich jemals wieder am mmm teilnehmen werden? seufz

Mascha

4 Kommentare:

  1. Ich rechne mit dir die nächsten Mittwoche (ist das der Plural???)!! Halte durch das wird bestimmt ein super Kleid!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, für die Aufmunterung, das tut gut. Wir sehen uns am Mittwoch ;-).

      Mascha

      Löschen
  2. Natürlich soll auch das Probekleid was werden. Wenn das nichts wird steht man ja vielleicht auch beim echten Kleid doof da.
    Ich erinnere mich, dass ich die kragenlose Variante einmal genäht habe - und wenig angetan war. Sie ist zwar vermeintlich einfacher, aber mir gefiel es gar nicht.
    Aber Du hast ja technische "Probleme", wenn ich es richtig verstehe.
    Ich drück Dir die Daumen, dass Du die Kurve kriegst und das schöne Kleid noch so wird, dass es Dir gefällt!
    Melleni

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das "technische" Problem scheint gelöst, nur lässt die Passform zu wünschen übrig. Wenn ich am Hals gut 10 cm wegnehme, dann passt es. Das geht nur mit Abnähnern im hinteren Halsausschnitt, was nicht gerade das Wahre ist.

      Löschen