Montag, 30. Januar 2012

Eine Insel im Alltag


Der Samstag gehörte uns, dem Paar, nicht dem Elternpaar, nein, dem Liebespaar Mann und Frau statt Mama und Papa. Die Großeltern, ohne die wir oft ganz schön aufgeschmissen wären, beherbergten die zwei kleinen Kinder. Die Großen verbrachten das Wochenende bei ihrem Vater.
Endlich lösten wir einen Gutschein für das Liquidrom ein, den ich vor fast einem Jahr zum Geburtstag geschenkt bekam. Erst hatte ich nicht so rechte Lust und wollte mich schon mit einem beginnenden Kratzen im Hals aus der Affäre ziehen. Aber dann gab ich mir einen Schubs und was soll ich sagen, es war großartig. Eigentlich mag ich Schwimmbäder nicht so sehr und wenn wir  mal eines aufsuchen, dann den Kindern zu liebe. Aber alles, was mir an Schwimmbädern nicht gefällt,  die Chlordämpfe, lautes Geschrei, der Geruch nach Pommes,  überfüllte Schwimmbecken, schmutzige Umkleideräume ect. waren im Liqudrom nicht anzutreffen. Statt dessen ein zurückhaltendes, puristtisches Ambiente und  eine angenehme Geräuschkulisse, bestehend aus Stimmengemurmel plus sanfter Hintergrundmusik. Beim Betreten des großen Klangbeckens, eines abgedunkelten von einer Kuppel überspannten Raumes, in dem sich ein Becken mit badwannenwarem Meerwasser befindet, wird man zum Schweigen aufgefordert. Dann einfach Treiben lassen, der Loungemusik lauschen und dem beruhigenden Lichterfarbspiel folgen. Sogar den Genuss einer Aromaölmassage gönnten wir uns. Und das Beste, bitte versteht mich nicht falsch ich habe selbst vier (vielleicht darum), es waren keine und wenn ich keine sage, meine ich keine, keine Kinder da. Der Schnee, der am frühen Abend fiel trug noch dazu bei, uns in eine besondere Stimmung zu versetzen.


Es folgte ein Abendessen im  Kater Holzig, einem Club und tollen Restaurant.

Ein ehemaliges Industriegebäude, dessen Wände innen wie außen mit Graffitis verziert sind und das einen morbiden Charme verströmt. In der oberster Etage, mit Blick auf die Spree und das vom Schnee wie mit Puderzucker überstäubte Berlin  gaben wir uns  kulinarischen Genüssen hin.
Nur zur Beruhigung all derer, die das lesen und von leichtem Neid geplagt werden sollten, diese Art von Wochendgestaltung ist bei uns die Ausnahme und nicht die Regel.  Aber wir haben uns das verdient und ist es nicht so: Zufriedene, glückliche Eltern haben auch zufriedene Kinder.
Also, schafft euch Inseln!

1 Kommentar:

  1. Das klingt großartig! Ich hoffe, wir haben auch bald wieder mal Gelegenheit für eine "Insel", du hast recht, das ist ganz wichtig!
    Eine schöne Woche dir!
    LG Steffi

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